22.11.2017
Essen, 22.11.2017 Der Verband allein erziehender Mütter und Väter Landesverband NRW (VAMV NRW) ruft gemeinsam mit seinem Bundesverband zum Protest gegen die sogenannte „Düsseldorfer Tabelle“ auf. Das Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) hat Anfang November die neuen Unterhaltssätze für Trennungskinder bekannt-gegeben. „Das Ergebnis ist eine Katastrophe“, resümiert Nicola Berkhoff, VAMV NRW-Vorständin. „Noch mehr Kinder werden unterhaltsmäßig auf das bloße Existenzminimum zurückgeworfen. Für die zahlenden Elternteile gilt: Wer wenig verdient, zahlt künftig mehr. Wer viel verdient, zahlt weniger. Diese Entscheidung der Familienrichter ist nicht nachzuvollziehen.“
Der VAMV hat einen offenen Brief an die Präsidentin des OLG formuliert, in dem der Verband die Korrektur der Düsseldorfer Tabelle 2018 fordert. Diesen Brief stellt der VAMV NRW allen Alleinerziehenden zur weiteren Verbreitung zur Verfügung. Der NRW-Verband wird deshalb den offenen Brief über die sozialen Netzwerke streuen und alle Alleinerziehenden auffordern, diesen unter ihrem Namen an das OLG zu schicken. „Das werden wir nicht einfach so hinnehmen“ sagt auch Erika Biehn, Bundesvorsitzende des VAMV. „Wir werden laut! In Zeiten, in denen die Armut in den Haushalten Alleinerziehender groß ist und die Bekämpfung von Kinderarmut ganz vorne auf die politischen Agenda gehört, ist diese Entscheidung der Familienrichter nicht nachvollziehbar. Das ist ganz entschieden ein falsches Signal.“
Der Verband allein erziehender Mütter und Väter Landesverband NRW e.V. (VAMV NRW) ist seit 1976 Vernetzungsplattform und Sprachrohr für 600.000 Alleinerziehende in Nordrhein-Westfalen. Der Verband bündelt und vertritt die Interessen der Einelternfamilien gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.