Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.

Verband allein erziehender Mütter und Väter
Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.

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14.05.2020

Potenziale nicht verloren geben

Essen, 14.05.2020 Der Verband allein erziehender Mütter und Väter Landesverband NRW (VAMV NRW) appelliert in einem Brief an NRW-Familienminister Dr. Joachim Stamp, die Notbetreuung für alleinerziehende Studierende und Alleinerziehende in schulischer Ausbildung zu öffnen. „Alleinerziehende Studierende haben sich bei uns gemeldet und ihre verzweifelte Situation geschildert: Sie müssen Referate oder Hausarbeiten vorbereiten oder online Vorlesungen bzw. Unterricht verfolgen – da sie keinen Zugang zur Notbetreuung haben, ist ihnen das aktuell nicht möglich“, sagt Nicola Stroop, Vorstand VAMV NRW.  Zwar gebe es in der Corona-Betreuungsverordnung einen Verweis auf die Corona-Epidemie-Hochschulverordnung, doch bietet diese keine Lösungen für Studierende, die aufgrund der fehlenden Kinderbetreuung nicht aktiv am Studium teilnehmen können und so ein Semester „verlieren“. Die Konsequenz daraus ist für die Betroffenen eine schlechtere Ausgangslage und unter Umständen Nachteile für den späteren Zugang zum Arbeitsmarkt. „Daran wird klar, welchen enormen Einfluss eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung auf die Erwerbssituation hat,“ so Nicola Stroop.

Der VAMV NRW appelliert deshalb an den NRW-Familienminister, allen alleinerziehenden Studierenden und Alleinerziehenden in schulischer Ausbildung Zugang zur Notbetreuung zu gewährleisten, so wie es schon in anderen Bundesländern (Hessen oder Bayern) Praxis ist.

In Deutschland gibt es rund 131.000 Studierende mit Kindern (siehe Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks). Nur jede*r Zehnte davon ist alleinerziehend. In NRW wären rund 3000 Kinder plus der Kinder der Schüler*innen von der Ausweitung der Notbetreuung betroffen. „Wir sprechen hier also von einer geringen Anzahl von Eltern, die unter Umständen zusätzlich die Notbetreuung in Anspruch nehmen würden; jedoch über eine große Entlastung für die Betroffenen“, so Nicola Stroop.

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