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07.01.2021

Stresspegel am Anschlag

Essen, 07.01.2021 Die angekündigte Umstellung auf Distanzunterricht in den Schulen und der eingeschränkte Pandemiebetrieb in der NRW-Kindertagesbetreuung stellt vor allem erwerbstätige Alleinerziehende vor Probleme, ihre Arbeit und die Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Eine Lösung könnten die angekündigten zusätzlichen Kinderkrankentage sein. Sie sollen auch bei Schul- und Kitaschließungen ermöglichen, dass erwerbstätige Eltern ihre Kinder zu Hause betreuen können.

„Wir begrüßen diesen Lösungsansatz grundsätzlich“, sagt Nicola Stroop, Vorstand des Verbands allein erziehender Mütter und Väter Landesverband NRW (VAMV NRW). „Aber jetzt brauchen Eltern schnellstmöglich Klarheit, wie diese Regelung funktioniert.“ Viele Eltern müssen am Montag wieder arbeiten, doch bislang gibt es noch nicht einmal einen Gesetzesentwurf.

Es ist noch völlig unklar, wer den Kinderkrankenschein ausstellt: der Kinderarzt, die Einrichtung oder der Träger? Außerdem bleibt offen, was für privat und freiwillig versicherte Eltern gilt, deren Versicherung keine Kinderkrankentage beinhaltet. „Das Kinderkrankengeld ersetzt außerdem nicht das volle Gehalt der Eltern“, erinnert Nicola Stroop. „Für viele Alleinerziehende, die Teilzeit in schlecht bezahlten Berufen arbeiten, wird am Ende des Monats eine erhebliche Lohnlücke klaffen.“

Auch ist offen, wie lange die Eltern auf die Auszahlung des Kinderkrankengeldes warten müssen. „Im schlimmsten Fall erhalten Alleinerziehende das Kinderkrankengeld erst mehrere Wochen nach Beantragung ausgezahlt. Wie sollen sie bis dahin laufende Kosten wie beispielsweise die Miete bezahlen?“

Corona Krisenhotline für Alleinerziehende

Die Doppelbelastung aus Existenzsicherung und Kinderbetreuung in den vergangenen Wochen hat viele Alleinerziehende an ihre Grenzen gebracht. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen brach bei vielen das private Netzwerk zusammen. Die Folge waren große Erschöpfung und finanzielle Einbußen. Der VAMV NRW bietet deshalb eine Corona Krisenhotline für Alleinerziehende an: